cinegeek.de's Movie Review of Machete Kills

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N/A

Machete Kills

Grindhouse
cinegeek.de - wrote on 03/30/16

So wie die meisten Rodriguez Filme ist Machete Kills nichts weiter als selbstgerechte Exploitation. Unser Held mit den Narben (Danny Trejo) kehrt zurück für harte Action, die wohl nirgendwo auf der Welt so etwas wie eine 16er Freigabe erwarten darf. Das ist erst einmal eine gute Nachricht, genauso wie die Energie und Detailverliebtheit der Bilder. Das Problem aber ist die Inszenierung, denn auf die Dauer wirkt Machete Kills ziemlich ermüdend und einfach zu leicht. Rodriguez (der den Soundtrack komponierte, seinen Film geschnitten hat und sogar die Kamera führte) will hoch hinaus mit dem Bisschen, das er zu bieten hat. Wie seine vorigen Grindhouse Teile wirken die Bilder wie aus den 70ern: Schön grobkörnig, mit Striemen und Gezappel. Immerhin, Rodriguez darf sich selbst als einer der wenigen echten B-Movie Filmemacher unserer Zeit wähnen. Seit er 1992 sein Debüt mit medizinischen Tests finanzierte, wuchsen seine Troublemaker Studios in Austin heran zu den heutigen American International Pictures. Er selbst fungiert nicht nur als Regisseur, sondern auch als Gastgeber. Im Grunde ist Rodriguez ein klassischer Studioboss (der garantiert, während ich diese Zeilen tippe, schon sein nächstes Werk abgeschossen hat). Wir erinnern uns; der allererste Machete war nur als Trailer geplant für das damalige Grindhouse Double von Rodriguez und seinem Kumpel Tarantino. Es folgte der erste abendfüllende Film, der nicht nur höllischen Spass bereitete, sondern sogar einen rechtsnationalen texanischen Politiker auf seinem eigenen Grenzzaun erlegte! Im Sequel gibts alles wieder, was auch den ersten Teil zierte: Amazonen wie Miss San Antonio (Amber Heard) und She (Michelle Rodriguez) und eine Garde äusserst beliebter Stars wie Charlie Sheen, Bruce Campbell und Mel Gibson (der endlich mal sich selbst spielen darf). Selbst Lady Gaga gibt sich die Ehre! Fast wirkt Rodriguez' Action Gewitter wie ein modernes mexikanisches Märchen und hätte er sich nur ein bisschen mehr Mühe gegeben, könnten wir uns auch wieder über die politische Note von Machete Kills freuen. Machete ist ein Mexikaner, ein Mann aus dem Volk, der für das Volk kämpft. Er misstraut Yankees, Drogenbossen und Politikern gleichermassen. "You know Mexico," lobt ihn der Präsident. "Hell, you are Mexico." Wie toll wäre ein richtiger Film mit diesem Gesicht! Ich empfehle statt Machete Kills eine Talkshow mit Danny Trejo auf youtube zu schauen. Das hat mehr Humor als der Film!

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