cinegeek.de's Movie Review of The Postman Always Rings Twice (1981)

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The Postman Always Rings Twice (1981)

Atmosphäre
cinegeek.de - wrote on 08/12/16

Our Daily Free Stream: Bob Rafelson - The Postman Always Rings Twice. The Postman Always Rings Twice - und zwar das Remake von 1981, ist meisterhaft gefilmt und darin geradezu aufreizend! Technisch auf höchstem Niveau, schauspielerisch auch, mit fesselnder Atmosphäre! Dann aber, nach der Hälfte etwa, muss ich mich verirrt haben. Was will mir der Film über seine Charaktere sagen? Warum teilen wir überhaupt ihre Geschichte? War es notwendig, sie zu erzählen, da der Film doch offenbar kaum Interesse an ihren Gefühlen zeigt, geschweige denn, an sie glaubt! The Postman Always Rings Twice basiert auf dem Roman von James M. Cain und der ist, genau wie die Original Verfilmung aus dem Jahr 1946, harter Tobak! Kein Wunder, dass Bob Rafelson sich an eine Neuverfilmung machte; vor allem war es endlich möglich, die expliziten Sex- und Gewaltszenen zu zeigen. Er lag richtig. Der Film strahlt eine ungeheure physische Kraft aus, vor allem in den Liebes(?)-Szenen mit Jack Nicholson und Jessica Lange. Nicholson spielt einen Gauner, einen Hochstapler, der sich durch die Zeit der grossen Depression schlägt. Lange verkörpert eine gelangweilte Ehefrau, die gemeinsam mit ihrem viel älteren griechischen Gatten (John Colicos) einen Laden betreibt. In dem Moment, da sie sich zum ersten Mal sehen, stürzen sie sich übereinander, lieben sich animalisch. Möglicherweise töten beide den Ehemann. In Rafelsons Film stellt sich ein Mord als grosse Schwierigkeit dar, denn eine Leiche ist schwer und Blut schwer zu säubern. Irgendwann tritt noch Anjelica Huston auf, fast so, als wäre sie der Stargast eines anderen Films. Ein Triumph der Atmosphäre, in der jedes alte Auto oder Coca Cola Schild liebevoll ausgesucht wurde! Klischees werden hier mit ausgesuchtem Stilwillen erfüllt. Für die Nicholson Fraktion: Selten sah man ihn schäbiger, cleverer und getriebener. Schauspiel, an Intensität kaum zu überbieten! Dennoch: Weder fühlen wir die Tragödie, wenn der Ehemann stirbt, noch die Grösse einer romantischen Beziehung. Nichts wird erzählt über ihre Schuld oder gar ihr Schicksal. Nie kommt es mir so vor, als würde ich die Charaktere nun kennen. Sie existieren, sie essen, sie schlafen, sie bumsen. Sie agieren. Schön wärs, könnten uns Rafelson und seine Team irgendwelche Gefühle für sie vermitteln. Leider bleiben sie aber immer nur an der Oberfläche.

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