cinegeek.de's Movie Review of Zabriskie Point

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Zabriskie Point

Sand
cinegeek.de - wrote on 06/18/16

Our Daily Free Stream: Michelangelo Antonioni - Zabriskie Point. Nichts ist unangenehmer, wenn sich Erwachsene im Film wie Kinder benehmen. Wenns wahnsinnig schmalzig wird, beide durch einen Park tollen und die Schwäne füttern und die ganze Zeit kichern. Michelangelo Antonioni hat seine tiefen Einsichten darüber, wie kultivierte Langeweile jedes Leben aus dem Menschen saugt, in einer Reihe von Meisterwerken der 50er und frühen 60er ausgedrückt. Dann wurde er aus Versehen als Popart Ikone weltberühmt. Für Zabriskie Point ging er schliesslich nach Hollywood. Antonioni hatte seinen Stil gefunden. Er inszenierte Filme von grosser Leere, die wohl nie jemand ganz begriff. Es waren Filme aus dem gehobenen Bürgertum. Nun fühlte er sich wohl verpflichtet, einen Film über die Hippie Ära zu machen. Ein Opfer der späten 60er, die so viele grossen Autoren zu "engagierten" Filmemachern machte. Antonioni ist aber kein Aktivist und sein Talent liegt nicht darin, politische Themen aufzugreifen. Antonionis Figuren wirkten immer so unglaublich blockiert - gelähmt. In Zabriskie Point aber erheben sie ihre Stimmen - und klingen leer. Die Schauspieler agieren nicht miteinander. Sie führen narzistische Selbstgespräche. Der Held aus Zabriskie Point hält eine radikale Rede aus dem Stehgreif (ohne jede Motivation) und beschliesst anschliessend, persönlich einzugreifen (ohne jede Motivation). Vielleicht tötete er dabei einen Polizisten (aber wir wissen ja, wie ungefähr ein Mord bei Antonioni sein kann). Er klaut ein Flugzeug, flüchtet in die Wüste und liest ein schönes Mädchen auf. Ein paar Mal umkreist er sie, dann rennen beide in die Dünen und lieben sich. Im tiefsten Punkt der USA, in Zabriskie Point (man bemerke den symbolischen Gehalt). Die Sexszenen wirken wie abgepaust aus anderen Filmen, ohne echtes Gefühl oder gar Lebensfreude. Wir sehen einfach zu, wie ein Liebespaar im Sand rumkugelt. Eine lächerlich lange Sequenz. Wie gehts weiter? Unser Held malt sein Flugzeug an mit psychodelischen Farben. Er fliegt zurück nach Los Angeles und wird von Polizisten ermordet. Es ist nicht einfach, Zabriskie Point zu folgen, aber so simpel ist der Film im Grunde. Nebenbei zeigt Antonioni noch wie korrupt und verdorben Amerika ist (zu bemerken durch öffentliche Anschläge). Bleibt festzustellen, dass Antonioni kein Gefühl dafür hat, wie junge Menschen so sind. In seinen italienischen Filmen, führte er uns Erwachsene vor. In Zabriskie Points sehen wir Kids, wie sie die Sand Dünen rauf und runter rollen.

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