cinegeek.de's Movie Review of The Big Short

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The Big Short

Finanzkrise
cinegeek.de - wrote on 03/07/16

Das ist kein Film über die Finanzkrise für unsere Eltern. Es gibt wenig Nährstoff für Wutbürger, die sich des Themas in der Tageszeitung annahmen und nun im Film Katharsis erleben wollen. Es ist die Geschichte einiger Fond-Manager und Trader, die den Kollaps kommen sahen. Adam McKays Hauptthese ist die, das der Banken-Sektor die grösste Industrie der USA darstellt. Sie verhilft den Reichen zu noch mehr Geld. Diese Industrie wird bestehen bleiben. The Big Short ist ein leiser Film, der engagiert wirkt und auch unterhält, vor allem aber demütigend ist. Im Grunde sehen wir drei Geschichten um drei Figuren: Die Hauptfigur heisst Michael Burry (Bale). Ein Neurologe mit Glasauge, Asperger Syndrom und verkrüppeltem sozialem Gewissen, der einen Hedgefond an der Westküste unterhält. Er wettet gegen den Markt, der angeblich unangreifbar ist. Dafür entwickelt er eine Art Bond Policy. Bricht der Markt zusammen, verdient er ein Vermögen, bleibt der Markt stabil, kostet ihn seine Idee ein Vermögen. Jared Vennett (Gosling) kommt Burry auf die Schliche. Er arbeitet für die Deutsche Bank und muss nun einen Geschäftspartner von eben demselben Modell überzeugen. Manchmal wendet sich Vennett jovial an uns, das Publikum - und wer könnte das einem Ryan Gosling schon krumm nehmen? Hedgefond-Manager Mark Baum (Carell) bildet die Stimme der Vernunft. Er will das Bankenwesen mit seinen eigenen Waffen schlagen. Adam McKay hat zuvor Komödien gemacht, die ungeheuer albern wirkten, dabei aber nie die Intelligenz des Zuschauers verletzten. Weggefährten wie Steve Carell kommen noch aus der Zeit. Wie zu erwarten, wird die Finanzkrise auch als Farce inszeniert. Dabei moderiert McKay geschickt zwischen Moral und Zynismus seiner Protagonisten. McKay versucht die Finanzkrise zu erklären, wobei ich einige Male nicht mehr mitkam. Manche Dialoge schienen mir in einer fremden Sprache zu laufen. In jedem Fall will er grosses Kino schaffen und bietet immer dann, wenn das Interesse abzuschweifen droht, Gaststars wie Selena Gomez. Wenn schon der Plot ein unbefriedigendes Gefühl hinterlässt (schliesslich arbeiten die Banken weiter wie zuvor) - dann sollten wenigstens die Schauwerte stimmen! mehr auf cinegeek.de

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