cinegeek.de's Movie Review of Tribe, The ( Plemya )

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Tribe, The ( Plemya )

Remake von Kids
cinegeek.de - wrote on 03/04/16

cinegeek.de Man stelle sich vor, irgendwo auf der Welt befände sich eine Spezies, die vollkommen unerkannt exisitiert. Was würdest du als Filmemacher damit anfangen? Nicht mehr als eine Art Remake von Kids? Irgendwann, als mir bewusst wurde, dass The Tribe nichts anderes ist als ein östliches Remake von Kids ohne Worte, begann es mich zu frustrieren. "Dieser Film ist komplett in Gebärdensprache gefilmt. Es gibt keine Untertitel und keine Übersetzung!", warnt uns der ukrainische Regisseur Miroslav Slaboshpitsky, der seinen Film mit gehörlosen Laiendarstellern inszenierte. Ein moderner Stummfilm. Es könnte sich der Raum für neue Ausdrucksmöglichkeiten entwickeln, welche Sprache ersetzen. Wir sind nun in der Position der Gehörlosen. Der neue Schüler Sergey betritt den Speisesaal eines Gehörlosen-Internats. Niemand ist da, der ihn vorstellt, also nimmt er resigniert allein Platz an einem der Tische. Sofort reisst ihm ein mongoloider Junge das Tablett weg und macht sich über das Essen her. Man weist ihm ein Zimmer zu, doch bald wird er aus seinem Bett geworfen. Ganz kurz erleben wir eine Unterrichtsstunde in Geographie. Der Junge hat im Grunde keine andere Wahl, als sich einer Bande anzuschliessen. Nachts ziehen sie los und berauben einen Schnapsladen. Mit voller Wut prügeln sie einen Mann zu Boden, der dort mit zwei Tüten steht. Etwas an Sergeys Körperhaltung verrät, dass er sich dabei so unwohl fühlt wie wir - die wir ungewollt vom Film zu Komplizen gemacht werden. Später verkaufen sie zwei Mädchen aus dem Internat an Truckfahrer, woran auch die Lehrer verdienen. Sergey schliesslich wird zum Zuhälter der Mädchen. Am Ende der Nacht stehen die Mädchen nun auch ihm zur Verfügung. Von Anna will Sergey aber mehr als einen routinierten Blow-job. Er verlangt Liebe, wovor sie erst zurückschreckt. Dann aber erleben wir die Körper der Beiden, fast so wie Skulpturen. Dieser Liebesakt soll aber gleichzeitig ein entscheidender Störfaktor im Internat werden... Ohne die besonderen Umstände, dass The Tribe in einer Gehörlosenschule spielt und eben die Vorteile, gehörloser Darsteller zu nutzen weiss, wäre das nur ein weiterer banaler Arthaus Film. Mit The Tribe gewegt sich Miroslav Slaboshpitsky auf die unterste Stufe mutlosen Ästhetizimus: Die Kids schlafen miteinander, später bekommen sie eine Flasche über den Kopf geschlagen. Viele Sequenzen der Kommunikation ohne Worte könnten tatsächlich filmisch spannend wirken - dann aber müssen wieder Sex und Gewalt herhalten. Die gehörlosen Darsteller aber verdienen einen besseren Film als The Tribe. Und wir auch! mehr auf cinegeek.de

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