cinegeek.de's Movie Review of An American Werewolf in London

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An American Werewolf in London

Hütet euch vor dem Mond
cinegeek.de - wrote on 05/06/16

Ein bisschen unfertig wirkt John Landis' Film, als wollte er uns mit seinen Bildern beeindrucken und vergass dabei die Übergänge oder Entwicklung seiner Charaktere. Es gibt atemberaubende Szenen, aber auch viel Leerlauf, in dem niemand so recht weiss, was denn nun als nächstes geschehen soll. Oder versuche ich da, den American Werewolf in ein klassisches Korsett zu zwängen, dass ihm viel zu eng ist? Landis scheint sich nie entscheiden zu wollen, ob er eine Komödie oder einen Horrorfilm machen will. Manchmal erschlagen seine Effekte einfach das Geschehen. Aber auch diese Kritikansätze haben bestimmt damit zu tun, dass mein Abstand zum Anarcho Filmspass der frühen 80er einfach schon viel zu gross ist! Hier kommt der Plot: Zwei amerikanische Studenten (David Naughton and Griffin Dunne) backpacken im englischen Moor. Nachts, kurz vor einem Regenguss schaffen sie es, sich in ein Pub zu flüchten. Als aber die Beiden eintreten, verstummen alle Anwesenden. Eine namenlose Angst scheint die Pub Gäste zu verstören, mehr noch: Sie schämen sich. Unfreundlich werden die Amerikaner wieder vor die Tür gesetzt und nur zwei Warnungen gibt man ihnen mit auf den Weg: Nicht von der Strasse abzukommen und sich vor dem Mond zu hüten (ich habe diese Warnung nie verstanden: wie bitte, soll man sich vor dem Mond hüten? Sich selbst eingraben?). Sie hören nicht darauf und plötzlich werden sie von einem Tier (oder ist es etwas anderes?) eingekreist. Dunne wird getötet und Naughton verwundet. Einige Tage später im Krankenhaus bekommt Naughton Besuch: Es ist der Kadaver von Dunne und der rät ihm, sich selbst umzubringen. Schreckliche Dinge würden geschehen. Er müsste Menschen umbringen. Naughton aber ignoriert die Warnung der verunstalteten Leiche und verliebt sich in die Nachtschwester. Dann naht wieder der Vollmond... Landis ergreift die Möglichkeit, einen seiner berüchtigten Autounfälle zu inszenieren - auf dem Piccadilly Circus - aber ansonsten gibt es viel zu wenig London im Film! Die wirkungsvollste Szene schliesslich ist die Verwandlung Naughtons in einen Werewolf zum Song "Bad Moon Rising" von Creedence Clearwater Revival. Die besten Momente gehören Dunne, der zwar aussieht wie ein verwesender Körper, aber immer noch wie ein Student daher redet. Er hatte sogar die Möglichkeit, seinem eigenen Begräbnis beizuwohnen und zu beobachten, wie seine Highschool Flamme nach der Trauerfeier einen anderen küsst. Ich hätte mir gewünscht, dass sich Landis in London mehr Mühe gibt, uns einzelne Orte näher zu bringen (so wie den Country Pub im Moor). Er ist aber ganz damit beschäftigt, die Kunst von Rick Baker, der die Leichen und den Wolf kreierte, zu protegieren. Wie dem auch sei, ein grosser Regisseur war John Landis nie, aber sein Anarcho Humor passte besser in die 80er als nur irgendwas!

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