cinegeek.de's Movie Review of The Act of Killing

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The Act of Killing

Massenmörder
cinegeek.de - wrote on 04/07/16

Dokumentarfilmer Joshua Oppenheimer lädt Folterkenechte und Massenmörder ein, ihre Taten noch einmal nachzustellen. Stolz erzählen sie vom ungläubigen Blick der Opfer vor der Tortur und wie gründlich sie alles erledigt haben. Im Plauderton mit bester Laune. Sier erklären die "sauberen" Methoden, die sie selbst erfanden, damit ihre Arbeit weniger blutig wirkt. Ein älterer freundlicher Mann berichtet davon, wie er 1000 Menschen umbrachte - sowieso wird viel gelacht in The Act Of Killing. Heute sind sie alle geachtete und auch immer noch gefürchtete Männer, die eben die Drecksarbeit für das Regime machten. Was geschah damals in Indonesien während der 60er? Es gab einen gescheiterten Militärputsch, für den man die Kommunisten verantwortlich machte und etwa eine halbe Million Menschen starben. Diese Zeit wurde nie verarbeitet, im Gegenteil, man glorifiziert sie heute. Joshua Oppenheimer, ein amerikanischer Jude, von dem viele Familienangehörige im KZ starben, nimmt sich für seine erste Doku über das Massaker nur die Perspektive der Täter vor. Die Opfer werden (noch) ausgeblendet. Provozierend ist, wie Oppenheimer sie zur Selbstdarstellung einlädt - dass geht so weit, dass sie ganze Szenen von damals nachspielen dürfen! Zwischen Faszination und Entsetzen schwanken wir dabei, denn hier werden keine Monster vorgeführt, sondern Menschen, die taten, was sie für richtig hielten. Gewissenbisse? Nein, die allermeisten schlafen recht gut mit ihrer Vergangenheit. (Dazu haben wir für euch eine Film List erstellt mit den schmerzhaftesten Dokus von den Krisenherden der Welt auf der Empfehlungsseite unserer Videothek cinegeek.de

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