cinegeek.de's Movie Review of Human Nature

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Human Nature

Triebe
cinegeek.de - wrote on 06/02/16

Our Daily Free Stream: Michel Gondry/Charlie Kaufman - Human Nature. Zum Start von Gondrys neuem Film Microbe & Gasoline. - Ist das Leben wirklich nichts anderes als die eigene Sexualität? Oder ist das eine durch das Kabelfernsehen geprägte Sichtweise? Hier erleben wir das leidige Thema einmal ganz anders: Michel Gondrys Debütfilm (nach dem Drehbuch von Charlie Kaufman) zeigt drei Charaktere im Ringen um die eigene Sexualität. Lila (Patricia Arquette) floh in die Wälder, versteckte sich dort, nachdem ihr Körper einen ungewöhnlichen Haarwuchs zeigte: Lila ist über und über mit Pelz bedeckt. Sie wurde zu einer Autorin, die das Leben eines Einsiedlers führt. Letztlich zog es sie aber zurück in die Zivilisation. Warum? Weil ihre Sex-Triebe ihr keine Ruhe mehr liessen! Puff (der tolle Rhys Ifans) wurde als Affe gross gezogen, glaubt auch, er wäre ein Affe und zeigt deshalb die Sexualität eines Affen. Nathan (Tim Robbins) dagegen wurde als Junge strikt darauf hin erzogen, seine Triebe zu unterdrücken. Die Grenze zwischen Triebhaftigkeit und Zivilisation, das ist das Thema von Human Nature. Oder in Nathans Worten gegenüber seines "Schülers" Puff: "When in doubt, don't ever do what you really want to do." Die drei müssen wir uns nun als Menage A Trois vorstellen, ergänzt durch eine schöne (und auch noch französische!) Labor-Assistentin (Miranda Otto). Das Ganze wird von Michel Gondry und Charlie Kaufman als Screwball Comedy aufgeführt, in der Patricia Arquette sogar mit den Tieren des Waldes nackt tanzen darf! In einer früheren Szene erleben wir die Erziehung des kleinen Nathan. Jedes Abendessen im Kreis der Familie lässt uns das Blut in den Adern gefrieren. Benutzt Klein-Nathan das falsche Besteck, muss er den Tisch hungrig verlassen. Später wird er weisse Mäuse trainieren und Puff in einem Glaskäfig verschiedenen Tests unterziehen. Lila schliesslich wird enthaart und lernt Nathan kennen. Natürlich weiss er nicht, dass sie eigentlich eine Pelzträgerin ist und wüsste ers - Nathan würde das ganz bestimmt für unanständig halten! Gondry hatte zuvor Musikvideos gedreht, vor allem die mit Björk wurden berühmt. In gewisser Weise hatte er also bereits Erfahrungen mit solch schrägen Charakteren wie denen aus Human Nature. Sein Debüt ist im besten Sinne leicht und versucht erst gar nicht, ein "grosser" Film zu sein. Bestimmt wäre das Gondry auch noch nicht gelungen. Immer, wenn ich Human Nature in der Filmkunstbar Fitzcarraldo an Kunden verleihe, die mal den ersten Gondry Film sehen wollen, reagieren sie allerdings enttäuscht. Also: Erwarte nicht mehr als eine freundliche Komödie!

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