cinegeek.de's Movie Review of De Palma

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De Palma

Obsession
cinegeek.de - wrote on 07/05/16

Das hier ist viel mehr als ein Fetisch um Brian De Palma, dessen Jüngerschar ihm ungebrochen folgt! Das hier ist schlicht einer der grössten Filme über Hollywood an sich. Brian De Palma weist eine der beeindruckendsten Filmographien der Traumstadt vor. Gleichwohl erlitt seine Karriere dieselben Höhen und Tiefen, welche auch die Filmindustrie in den letzten Jahrzehnten durchmachte - und die wiederum erleben wir durch die Perspektive eines ihrer eigenwilligsten Vertreter. Geboren in Philadelphia 1940 infizierte er sich früh mit einem Virus, das wir unter dem Namen Alfred Hitch cock kennen. 1963 begann De Palma seine eigene Kino Karriere und besetzte immerhin niemanden geringeres als Robert De Niro in seinem Debüt. Erinnert sich noch jemand an den äusserst merkwürdigen Zweitling “Murder a la Mod” (1968)? Kurze Zeit darauf aber sollte seine Karriere an Fahrt aufnehmen. Bereits in seiner dunklen Komödie Greetings (1968) finden wir viele typische De Palma Themen: Verschwörungen, Voyeurismus, Attentate. Sie werden in den folgenden 40 Jahren immer wieder auftauchen. In der Frühphase seiner Karriere ist er immer wieder für Überraschungen gut. Wer kennt Get to Know Your Rabbit? Der echte Durchbruch folgt 1973 mit dem stilsicheren Horrofilm Sisters. Dann das Horror Musical Phantom of the Paradise (das viel besser ist als ein gewisser Kult-Musical aus der Zeit...). Obesssion (1976) festigte seinen Stil und im selben Jahr lieferte De Palma seinen ersten Klassiker: Carrie. Nach The Fury, einem weiteren telekinetischen Thriller, und dem nahezu unbekannten Experimentalfilm Home Movies (1979) begann De Palma eine unerreichte Reihe an kontroversen Klassikern in den frühen 80ern aneinander zu reihen. Offensichtlich tat ihm der Comic-Charakter der 80er gut! Irgendwann während der 90er begann sein Stern zu sinken (obwohl die Filme bis heute interessant blieben). Fast möchte man De Palma bemitleiden, als fähigstes Kassengift Hollywoods - der nicht einmal mehr dort dreht! Die Regisseure Noah Baumbach und Jake Paltrow durften nun 30 Stunden Footage Material sichten, in denen De Palma beweist, dass er stets einen klaren Kopf bewahrte, ein gewisses ethisches Niveau hielt und vor allem Humor hat. Wer könnte so viele Anekdoten erzählen wie er, der auf die Idee des Rolltitels einer gewissen Weltraum Soap kam? Eine wahre Freude, ihm zuzuhören, wie er seine Vision gegen das Studiosystem verteidigte. De Palma kann unerhört zutreffend erklären, weshalb heutige Blockbuster so dämlich sind. Tatsächlich werden sämtliche seiner Werke angerissen - fast hätte ich mir mehr Infos über sein Spätwerk seit den 00ern gewünscht. Von allen Dokus aber über grosse Hollywood Persönlichkeiten ist dies hier eine der besten! Essentiell nicht nur für De Palma Fans wie mich, sondern einfach jeden, der ein Minimum an Liebe für das Kino aufbringt!

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