cinegeek.de's Movie Review of On the Road

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On the Road

wieviel Story?
cinegeek.de - wrote on 04/17/16

Jack Kerouac's “On the Road” ist ohne Frage einer der Meilensteine moderner amerikanischer Literatur, mehr noch, der Inbegriff der Beat Generation! Walter Salles Verfilmung wirft nun die Frage auf, wieviel "Story" eigentlich in dem Werk steckt? Kerouacs Held Sal Paradise sieht hier aus wie ein moderner Outlaw, begleitet von Dean Moriarity auf einer Reise quer durch Amerika. Im Gepäck: Frauen, Suff und Jazz. Eine Reise voller Geheimnisse, aber keine simple Sinnsuche. Kerouacs Roman stellte in den späten 50ern keinen Triumpf, sondern einen Flächenbrand dar! Der Autor war permanenter Gast in Talkshows, seine Beats zierten das Life Magazine mit dunklen Sonnenbrillen und intensiver Coolness. Ich denke, auch später gehörte es noch zum guten Ton, das Buch bei sich tragend mit schwarzem Kaffee und Miles Davis Platte unterm Arm einen guten Eindruck zu schinden. Der Brasilianer Walter Salles zeigte in der Vergangenheit ein grosses Interesse an der Selbstfindung junger Männer, die auf ihrem Motorrad unterwegs sind. An Oh The Road interessiert Salles am meisten, wie Kerouac (der britische Schauspieler Sam Riley) geformt wird durch Dean Moriarty (Garrett Hedlund). Dean im Film ist ein leicht zerzauster, lakonischer junger Mann, dessen Faszination für Kerouac begleitet wird von seiner Vorliebe für Autos und Mädchen. Kerouacs Frau Carolyn (Kirsten Dunst) tritt im Film auf kurz nach der Geburt ihres Babys. “Dean and I are going out,” erzählt ihr Sal. “Want to come along?” “No,” antwortet Carolyn, “I'll stay and look after baby.” Kurz bevor er geht, wendet er sich noch einmal an sie und betont, er hätte sie immerhin gefragt. Carolyn aber kennt die Wahrheit: Sal hat weder Interesse an ihr, noch an dem Kind. Ist die Freundschaft zu Dean im Kern homosexuell? Der Film kennt keine Antwort darauf. Ihre Reise bekommt epische Ausmasse, durch einsame Landschaften im Cadillac auf dem Weg nach San Francisco. Anhalter kreuzen ihren Weg, sie stoppen in den typischen Diners und schliesslich schreibt Sal ein paar Zeilen: “I first met Dean…”

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