cinegeek.de's Movie Review of Cast Away (2000)

Rating of
N/A

Cast Away (2000)

Crusoe
cinegeek.de - wrote on 03/29/16

Zwei Drittel der Zeit trägt Tom Hanks Cast Away ganz allein und macht das vorzüglich. Schade nur, dass es noch andere Charaktere im Film gibt, die eher stören. Die Geschichte ist so simpel wie gewaltig, enttäuscht aber im letzten Akt und fast scheint es, als würde Robert Zemeckis seinen Film zu schlechter Letzt einer Laune opfern... Hanks spielt Chuck Noland und in seiner Branche ist Zeit Geld. Er arbeitet für Fed Ex (was der Film uns wie einen schlechten Scherz immer und immer wieder verdeutlicht) und ist dafür zuständig, dass die weltweiten Lieferungen möglichst schnell zum Kunden gelangen. Helen Hunt spielt Kelly Frears, seine Verlobte, die akzeptieren muss, dass ihr Mann bereits mit seinem Beeper verheiratet ist. Bevor er von seiner Heimat Memphis nach Sankt Petersburg aufbricht, überreicht er ihr halbherzig ein Abschiedsgeschenk, dass ihr zukünftiger Ehering ein soll. Der Rückflug von Russland in die USA aber, führt zur Katastrophe. In einem Unwetter stürzt das Flugzeug ab, Noland aber überlebt... (Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte an dieser Stelle nicht weiter lesen.) Die eindrucksvollsten Szenen spielen alle auf der einsamen Insel, an die Noland gespült wird. Der Mann, der zuvor im Sekundentakt gelebt hat, existiert nun ohne Uhren oder überhaupt irgend etwas auf einer kleinen felsigen Insel mitten im Pazifik: Seine Hilferufe am Strand - so pathetisch und ergreifend! Wie er versucht, Feuer zu machen und sich die Hand verletzt! Wie er schliesslich eines seiner Päckchen (wieder Fed Ex!) öffnet und aus einem Volleyball ein Gesicht kreiert! Der Ball wird sein Gefährte William. Noland spricht mit ihm und wird William mehrmals verzweifelt retten. Schnitt. Vier Jahre später erleben wir Noland als abgemagerten Überlebenden. Ein Bild seiner Verlobten und sein treuer Freund William sind die einzigen, die ihn am Leben erhalten. Für mich ist es vor allem faszinierend, Noland dabei zuzusehen, wie er (mittlerweile) geschickt Fische fängt und Kokosnüsse aushöhlt. Diese Szenen geben mir mehr als ein Plot das könnte. Hanks, wenn er laut mit William redet und nie versucht, unsere Aufmerksamkeit künstlich zu erhaschen (er bekommt sie durch seine Blicke und seine Körpersprache), ist wohl einer der wenigen Schauspieler, die uns allein so fesseln können! Als der Film in die Kinos kam, wusste man bereits vom Verleih, dass Noland überleben würde (wohl kaum hätte die Fox ansonsten soviel Geld investiert). Von Robert Zemeckis selbst stammt der irrsinnige Vergleich seines Films mit McDonalds: "The reason McDonald's is a tremendous success is that you don't have any surprises." Keine Überraschung bedeutet, Noland wird überleben. Leider ist alles, was ab dem Moment seiner "Wiedergeburt" passiert enttäuschend. Mit Mühe versucht Zemeckis Entscheidungen seiner Figuren zu motivieren, die mir nicht nachvollziehbar vorkommen. Was für ein Gegensatz zu den Szenen auf der Insel! Warum macht er keine Filme, die sich an Menschen richten wie ihn selbst? Er, der doch offensichtlich das Kino liebt! Ich jedenfalls gehe nicht dauernd zu McDonalds und hätte mir am Ende eine Überraschung gewünscht! Dazu haben wir für euch die ergreifendsten Survival Filme ausgesucht als Film List auf der Seite unserer Videothek cinegeek.de

Are you sure you want to delete this comment?
  
Are you sure you want to delete this review?
  
Are you sure you want to delete this comment?