cinegeek.de's Movie Review of The Hobbit: The Battle of Five Armies

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The Hobbit: The Battle of Five Armies

Zu Hause
cinegeek.de - wrote on 03/15/16

Der schreckliche Krieg der fünf Heere, in Tolkiens Kinderbuch nimmt er ein Kapitel ein - In Jacksons Umsetzung ein Drittel seines gesamten Epos. Die Szenen sind eine Wucht und werden kräftig ausgedehnt, der Logik folgend, das Buch in drei Filme aufzugliedern. Wie aber gelangen wir von A nach B? Wie funktioniert die wahre Geschichte? Und ganz entscheidend: Kümmert uns das überhaupt? Welche Rolle spielt Bilbo Baggins (Beutlin) in dem Schlachtengetümmel überhaupt? Tolkiens Vorlage ist eine humorvolle Geschichte mit düsterem Hintergrund. Im Mittelpunkt selbst der spannendsten Szenen erleben wir Bilbo, der so häuslich ist und sich wundert, wie er in das ganze Schlamassel hinein geraten konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt im Film der erste witzige Moment von Martin Freeman alias Bilbo. Der Rest wird aber von Humorlosigkeit dominiert. Es gibt aufregende und umwerfende Szenen im dritten Hobbit, in denen wie immer den Details eine grosse Aufmerksamkeit geschenkt wird. Irgendwie wirkt das Ganze trotzdem herausgerissen aus der Geschichte, wie ein alleinstehendes Schlachtengemälde. "The Battle of the Five Armies" setzt da ein, wo "Desolation of Smaug" abbrach: Der Drache fliegt gegen die Seestadt, der er in Brand speit. Bard (Luke Evans) wird zum natürlichen Anführer der Flüchtenden, die auf Wiedergutmachung hoffen. In den Bergen verschanzt sich währenddessen der paranoide Thorin (Richard Armitage) mit seinen Zwergen (und er will den Bewohnern der Seestadt in keinem Fall etwas von seinem Schatz abgeben). Christopher Lee und Cate Blanchett kehren zurück für kurze psychodelische Szenen, die eher eine Verbindung zur (zeitlich) nachfolgenden Jackson/Tolkien Trilogie darstellen. Dennoch sind sie so inszeniert, als ob sie wichtig wären. Gandalf (Ian McKellan) kehrt aus der Gefangenschaft zurück aufs Schlachtfeld und Tauriel, die Elbe (Evangeline Lilly), hat nicht viel mehr zu tun als einen Zwerg zu lieben (was in ihrer Welt ein Ding der Unmöglichkeit darstellt!). Sie spricht über diese erstaunliche Liebe, doch jedes Mal, wenn sie das tut, stemmt sich der ganze Film dagegen mit einer neuen Schlacht-Szene. Es wirkt fast herabwürdigend, wie diese obligatorische Liebes-Szene eingebaut wird! Die wahre Geschichte aber handelt von der Gier, die Tolkien als Drachen-Krankheit bezeichnet. Immer, wenn sich Jacksons Film darauf konzentriert, fasst er Fuss. Die grösste und unheimlchste Sequenz ist die, da Thorin ein monströses Goldbad nimmt und sich selbst verliert. Schliesslich beginnt der Krieg - gewaltig: Wir erleben, wie jede der Armeen ihre Strategie sucht und mit ihren speziellen Waffen umsetzt. Der Höhepunkt ist der Zweikampf Thorins gegen den weissen Ork auf einem zugefrorenen See. Peter Jackson beanspruchte einen grossen Teil seines Lebens für die Fertigstellung der sechs Tolkien Filme. Zusammen genommen stellen sie eine enorme Leistung dar! In den drei Hobbit Filmen gibt es unvergessliche Szenen, Erzählräume, die zwischen den Schlachten stattfinden. Womöglich wäre ein Hobbit Film sogar die bessere Lösung gewesen, um sich nicht im Schlachtengetümmel zu verlieren? An einigen Stellen flackert das auf, was wir im Hobbit meistens vermissen: Eindringlichkeit und Gefühl: Die Freundschaft von Bilbo und Thorin, das letzte Gespräch mit Gandalf oder die Schluss-Szene... Momente, welche die echte Geschichte erzählen! Tolkien hat den Wert eines gemütlichen Heims verstanden mit Feuerstelle und denen, die einem lieb sind. Nur so kann uns die Figur Bilbos nahe gehen, denn das ist sein Leben. Die epische Reise, sie hat ihr Fundament in der Häuslichkeit Bilbos und das macht die Geschichte so sympathisch. Hobbits, das sind die ewig Unterschätzten. Sie unterschätzen sich auch selbst. Tolkiens Werk lebt von dieser Sorge, die es auf uns überträgt: Wie würden wir reagieren, wenn wir gerufen würden? Wären wir bereit? In den besten Momenten stellt sich auch Peter Jacksons Film diesen Fragen. Führen wir uns doch nur vor Augen: Dieses kleines Wesen mit den grossen Füssen, voller Angst und doch unter Zwang, Mut zu zeigen! weitere märchenhafte Fantasy Filme gibts in unserer Film List auf cinegeek.de

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