cinegeek.de's Movie Review of Cinderella (2015)

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Cinderella (2015)

Altmodisch
cinegeek.de - wrote on 03/08/16


Kenneth Branagh widersteht der Postmoderne mit all ihren kleinen Referenzen und Links. Seine Cinderella ist schön altmodisch und das bedeutet warmherzig. Er meidet auch unpassende Schattierungen in Cinderellas (Lily James) Charakter: Sie bleibt das verschmähte Waisenkind und gewinnt das Herz des Prinzen. Nichts Dunkles oder Störendes trübt dieses Vergnügen, keine Girlie-Power Züge, keine feministische Botschaft. Branagh nimmt dafür jedes Detail der romantischen Geschichte wahr: Die Asche, nach der sie benannt wurde, den Kürbis, der sich in eine goldene Kutsche verwandelt und natürlich die gläsernen Schuhe. Wer einige der modernen Hollywood Märchenfilme gesehen hat, mag sich wundern, weshalb Branagh und sein Team die Geschichte nicht auch abändern? Schliesslich wissen wir, was geschehen wird! Diese 2015er Cinderella Verfilmung aber richtet sich an die Kinder, die vielleicht noch nie die Möglichkeit hatten, das Märchen zu lesen oder zu sehen. Die wenigen Erzählstränge, die er hinzufügt, erhöhen nur die Magie der Legende! Viel wichtiger noch: Cinderella, die im Disney Original nicht einen Hauch von Persönlichkeit hatte, bekommt in der neuen Verfilmung das Mantra ihrer toten Mutter mit auf den Weg: “Have courage and be kind.” Ich hatte mich immer gefragt, warum sie in der alten Verfilmung nicht einfach aus der Sklaverei ausbricht und davon läuft? Möglich wäre das gewesen! In der neuen Verfilmung wird genau dieser Punkt durch ihr Mantra verständlich. Aufgrund ihres Mitgefühls für Andere bleibt Cinderella. Das ist einer der kontroversesten Punkte, denn Mitleid hat sie mit ihrer degenerierten Stiefmutter (Cate Blanchett) samt der bösartigen Töchter bis zum Ende. Ich ertappte mich sogar selbst, eine tiefe Trauer im Gesicht der bösen Stiefmutter zu entdecken. Es ist das Verdienst der britischen Schönheit Lily James, Cinderella neues Leben eingehaucht zu haben. Branagh gebürt ein lautes Bravo!, sich auf die Fabel verlassen zu haben, ohne dem Märchen zuviele Extravaganzen anzudichten.
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