cinegeek.de's Movie Review of Citizenfour

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Citizenfour

Überrollen
cinegeek.de - wrote on 03/07/16

Laura Poitras hat Edward Snowden während der Tage seiner Enthüllungen in Hong Kong gefilmt. Geschichte wird geschrieben - aus nächster Nähe. Snowden hatte über den Codenamen Citizenfour Kontakt mit der Filmemacherin aufgenommen und Dokumente versprochen, die beweisen, wie die NSA ihre Bürger ausspioniert. Acht Tage lang lief die Kamera, während Snowden die Journalisten empfing. Alles gipfelt darin, wie er sich selbst vor der Öffentlichkeit offenbart. Ein vages Gefühl von Paranoia schlägt um in Gewissheit. Obwohl Poitras so dicht dran ist an den Ereignissen, wirkt sie eigentümlich distanziert, fast kühl. Wir sehen einen still handelnden Snowden, den sie mit aller Macht nicht zum Helden stilisieren will. Am Ende sind wir uns nicht einmal sicher, ob Snowden überhaupt ein Vorbild ist. Laura Poitras selbst wurde immer wieder überwacht un doch bleibt der Schrecken einer kafkaesken Welt hier aus. Ein Aufschrei? Ein Aufruf zum Widerstand? Aber: Kein Film, der so dringend gesehen werden muss. Keine Doku, in welcher der Filmemacher selbst Teil des Geschehens ist (hier wird Geschichte geschrieben!). Kein Film, der je so eine nationale Debatte gestartet hätte. Eine Tatsache uns der Film auf seine unaufgeregte Weise: Um die Dinge zu ändern, braucht es Bürger, welche ihre Regierungen ändern wollen. Die Filmemacher versuchen übrigens selbst, ihre Arbeit so offen zu legen, wie sie es von den Regierungen erwarten. Wir hoffen, dass Citizenfour die Kinos überrollen wird! mehr auf cinegeek.de

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